Kölner Großmarkt RELOADED

Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am 15.03.2016 die Weichen für die Verlagerung des Kölner Großmarkts neu gestellt. Auf gemeinsamen Antrag von SPD, CDU, Bündnis90/Die Grünen und der Linke hin wurde gegen die Stimmen von FDP und den Freien Wählern der Beschluss gefasst, dass die Verwaltung mit den Planungen des neuen Frischezentrums in Marsdorf einerseits fortfährt und andererseits einen Alternativstandort in der Region suchen soll.

Der Regional-Express „Kölner Großmarkt“ nimmt nun zwar wieder Fahrt auf, aber wohin die Reise geht, ist weiterhin ungewiss. Voraussichtlich im September 2016 wird sich der hier Rat konkreter festlegen können.

So hat die Verwaltung den Auftrag erhalten, in Gesprächen mit den Gebietskörperschaften und Kommunen vorrangig aus der Kölner Region alternative Standorte für ein Frischezentrum auszuloten.

Parallel hierzu soll eine konzeptionelle Planung einschließlich Kostenkalkulation erstellt werden, auf deren Grundlage dann der Rat einen Baubeschluss fassen soll. Diese Planung soll jegliche Infrastruktur, wie z. B. die Optimierung des Raumprogramms, die technischen Erfordernisse, die Logistik und die verkehrliche Planung umfassen.

Das bisher von der Verwaltung verfolgte ÖPP-Vergabeverfahren für den Bau und den technischen Betrieb des Frischezentrums gemäß Beschlussvorlage 2174/2014 vom 08.04.2015 soll nicht weiter verfolgt werden.

In diesen Planungsprozess sollen die ansässigen Händler und Unternehmer mit eingebunden werden. Wir, die Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V., haben bereits gegenüber der Verwaltung unsere Bereitschaft hierzu erklärt.

Der Bau selbst soll über möglichst über einen Generalübernehmer unter Einhaltung einer „Mittelstandsklausel“ zur Beteiligung kleiner und mittelständischer Unternehmen in der Region erfolgen.

Für den geplanten Betrieb hat die Verwaltung den Auftrag, verschiedene Betriebsformen zu prüfen. So soll neben einem eigenbetriebsähnlichen Modell auch mögliche Modelle, die eine Beteiligung der auf dem geplanten Frischezentrum ansässigen Händler und Unternehmer vorsehen, geprüft werden. Ziel soll sein, einerseits keine unvertretbaren Belastungen für den Kölner Haushalt entstehen zu lassen und andererseits bei den Miet- und Pachtmodellen die unterschiedliche wirtschaftliche Leistungskraft der jeweiligen Unternehmen zu berücksichtigen.

Die Verwaltung soll nun für die weitere Umsetzung einen Zeit- und Maßnahmenplan abstimmen, der mit der Planung der „Parkstadt Süd“ abgestimmt ist. Dies umfasst auch die Prüfung welche Investitionen für die Aufrechterhaltung des Betriebs für die restliche Nutzungszeit noch notwendig sind.

Der Intercity „Parkstadt Süd“ ist bereits mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs und der Regional-Express „Kölner Großmarkt“ nimmt nun langsam wieder Fahrt auf und man ist bemüht, das der Fahrplan der „Parkstadt Süd“ hier möglichst nicht beeinträchtigt wird. Das beide Züge sich zumindest eine Zeitlang noch dasselbe Gleis teilen müssen, macht die Sache nicht einfacher. Für die Händler und Unternehmer gibt es somit auch nach diesem Ratsbeschluss keine Planungssicherheit, denn es gibt neben 2020 noch keinen neuen Termin. Erst voraussichtlich im September 2016 können die Händler und Unternehmer hoffen, hier konkretere Informationen zu erhalten. In der Großmarkthalle stehen nicht für die Stadt Köln, sondern für sämtliche Händler umfangreiche Investitionen zur Realisierung des Brandschutzes an, die aufgrund erster Kalkulationen eine Summe von ca. 250.000 EUR ausmachen werden.

Zumindest eines ist jedoch klar, Zweifel an einer Notwendigkeit eines Großmarkts für Köln und die Region sind nun ein für allemal ausgeräumt. Nun heißt es, neu durchstarten und zusehen, dass der Regional-Express „Kölner Großmarkt“ die erforderliche Geschwindigkeit aufnimmt.

Für uns, die Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V., gibt es viel zu tun. Wir benötigen hierfür die Unterstützung der ansässigen Händler und Unternehmer mit ihrer Mitgliedschaft. Die Zulieferer, Kunden und Dienstleister rund um den Kölner Großmarkt bitten wir, unsere Arbeit, mit einer Fördermitgliedschaft zu unterstützen.

Pressespiegel

Links zum Ratsbeschluss vom 15.03.2016