Am Mittwoch, den 10.05.2023 trafen sich die Oberbürgermeisterin Reker, die Dezernenten Wolfgramm und Greitemann gemeinsam Vertretern der Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V. und der IHK Köln.
Ausgangspunkt dieses Gespräch war zum einen das Ergebnis der im Frühjahr 2023 durchgeführten Marktsonderung als auch die kürzlich seitens der Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V. ergangenen Rüge über die bisher ausgebliebenen vom Rat längst beschlossenen Sanierungsmaßnahmen, die dem Erhalt des Betriebs des Großmarkts dienen sollen, der jetzige marode Zustand sowie die Maßnahmen zur Verlagerung nach Marsdorf.
Die von der Stadt Köln im Frühjahr durchgeführte Marktsondierung, mit der Zielsetzung auf den verbleibenden Flächen von etwa 10 ha einen Investor zu finden, der ein Frischzentrum auf dem Gelände errichtet und betreibt hat keinen Erfolg gehabt.
Unzureichende Planungen und Unterlagen, sowie das nicht nachvollziehbare Beharren auf eine vorgebliche unzulässige Beihilfe nach dem EU-Recht und in der Folge eine Suche eines Investors für Bau und Betrieb stellen nach Auffassung der Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V. als auch der IHK Köln die Hauptursache für das Scheitern dar.
Aber auch die Verkleinerung auf die 10 ha, wovon hier wohl 8 ha effektiv nutzbar sind, hat dazu beigetragen, den Bau und Betrieb eines neuen Frischezentrums in Marsdorf für Investoren uninteressant zu machen. Zu diesem Ergebnis kamen bereits die Januar 2021 tätigen externen Beratern nach den durchgeführten Erhebungen bei den Händlern, angefertigten Skizzen – die übrigens in der Marktsondierung Verwendung fanden – und den geführten Gespräche mit der Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V.
Die Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V. skizziert darüber hinaus nochmals eingehend die Bedeutung des Kölner Großmarkts mit seinen etwa 160 Unternehmen und 2.000 Arbeitsplätzen für die Bürger der Stadt Köln, das Umland, die Metropolregion KölnBonn, als auch für die regionalen Erzeuger als Absatzmarkt und die vielen Kunden, wie Wochenmärkte, die Gastronomen, die kleinen Lebensmittelgeschäfte, usw. als Beschaffungsmarkt. Auch die möglichen Folgen, wie der Wegfall eines wichtigen Absatzmarktes für die regionalen Erzeuger, als auch die erschwerte und verteuerte Warenbeschaffung bei den Wochenmarkthändlern, Lebensmitteleinzelhandel, Gastronomen und in letzter Konsequenz drohende Geschäftsaufgaben als Folge des Wegfalls findet bei der Stadtspitze keinen Anklang.
Der Forderungen der Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V., hier bis zu Findung einer Lösung den Betrieb des Kölner Großmarkts am jetzigen Standort bis zumindest Ende 2028 fortzuführen, erteilt die Oberbürgermeisterin, Frau Reker eine klare Abfuhr und erklärte zudem , dass von seitens der Stadtverwaltung kein Anstoß kommen wird, die Betriebslaufzeit für den GM in Köln-Raderberg über den 31.Dezember 2025 hinaus zu verlängern. Ob die Politik anders entscheide, müsse man abwarten.
Die Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V. hat hierauf die Oberbürgermeisterin einmal eingeladen, sich vor Ort ein Bild machen zu wollen. Die Erörterung der aktuellen dystopischen Situation wird auf ein separaten Termin im kleineren Kreis mit dem Dezernenten Wolfgramm verwiesen.
Der Ball liegt nun wieder einmal bei der Politik, hier vor allem das Fraktionsbündnis Bündnis90/Die Grünen, CDU, die mit den Beschlüssen am 15.12.2021 und erneut am 15.06.2023 Voraussetzungen geschaffen haben, die dem Betrieb des Kölner Großmarkts schaden.