Die Planungen für den Umzug des Kölner Großmarkts nach Marsdorf sind festgefahren. Die Kölner Politik hat sich einerseits gegen die in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagene ÖPP-Finanzierung ausgesprochen und sorgt andererseits für eine Blockade der eigentlich schon längst notwendigen Planungen und weiteren Schritte, um hier in der verbleibenden Zeit bis zum Jahr 2020 einen neuen Großmarkt in Marsdorf realisieren zu können. Auch wir sehen die bisherigen Planungen als unzureichend an. So wurde das Thema Umzug Kölner Großmarkt ersatzlos von der Tagesordnung der Ratssitzung am 23.06.2015 gestrichen. Dieses Gebaren von Politik und Verwaltung der Stadt Köln steht im klaren Widerspruch zu dem bis heute gültigen Beschluss des Rates aus 2007 über den Umzug des Kölner Großmarkts nach Marsdorf.
Für die Unternehmer und Händler auf dem Kölner Großmarkt, die zwischen die Mühlen aus Politik und Verwaltung geraten sind, ist dies nicht weiter hinnehmbar.
Aus diesem Grunde haben wir, die Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V. in dieser Situation einen Vorstoß gewagt, einmal über Wohnen und Großmarkt in der geplanten Parkstadt Süd nachzudenken. Warum einen Stadtteil, in dem das Leben pulsiert, erst einmal zerschlagen, um dies dann später wieder mühselig etablieren zu wollen? Warum sollen Bürger mit den zu erwartenden Mietsteigerungen zunächst vertrieben werden, um später dann darlegen zu wollen, man habe ja Wohnraum geschaffen? Fragt sich hier dann nur, für wen. Mit Blick auf den Rheinauhafen, wo die Anwohner dort den Schiffsverkehr auf dem Rhein am Liebsten auf einen anderen Fluss verlagern würden, bleibt da nicht viel. Denn der Trick mit Altlasten – die zu erwarten sein dürften – die Quote für den sozialen Wohnungsbau auf Null senken zu wollen, ist doch schon ne olle Kamelle.
Im Kern geht es bei diesem Konzept der Architekten LINK darum, zum einen die wichtigsten Eckpunkte des Projekts „Parkstadt Süd“ zu berücksichtigen und zum anderen in einer optimierten Form den Kölner Großmarkt an seinem jetzigen Standort erhalten zu wollen. Für die Unternehmer und Händler soll in der Planung eine neue Halle westlich realisiert werden, wobei die Halle unter Wohnungen in die Parkstadt aus dem Blick verschwinden soll. Unten pulsierender Handel und oben gemächliches Wohnen in der neuen Parkstadt Süd mit Blick zum Grüngürtel und Dom oder in Richtung Radeberger Brache und Kölner Süden. Die bisherige historische Markthalle wird für den Einzelhandel, Gastronomie, Büros, Ateliers umgestaltet. Die Parkstadt Süd erhält so ein Zentrum kulinarischer Vielfalt mit der zugehörigen Logistik, die zugleich ein Zentrum von Wohnen und Arbeiten ist. Die zu erwartenden Mieten dürften sich dann auch in Grenzen halten und so auch dem weniger vermögenden Bürger weiterhin Wohnraum bieten.
Wir werden diesen Vorschlag in das jetzige Planungsverfahren einbringen. Unsere Mitglieder finden den Entwurf im Mitgliederbereich. Interessenten können die Unterlagen bei uns anfragen. Nutzen Sie hierzu einfach unserer Kontaktformular.
Pressespiegel:
- 21.05.2015 – Kölner Wochenspiegel – Umstrittenes Gutachten – Stadt will neuen Großmarkt realisieren
- 09.06.2015 – Kölner Stadtanzeiger – Kölner Großmarkt-Debatte als Musterbeispiel für Lobbyismus
- 11.06.2015 – Kölner Stadtanzeiger – Keine Mehrheit im Stadtrat für das ÖPP-Modell
- 24.06.2015 – Kölner Stadtanzeiger – Kritik von Bürgern an Umzug des Großmarkts in Junkersdorf
- 17.08.2015 – Kölner Stadtanzeiger – Spektakulärer Vorschlag zum Umzug des Kölner Großmarkts
- 17.08.2015 – Kölner Stadtanzeiger – Keiner weiß, wie es mit dem Kölner Großmarkt weitergehen soll
- 18.08.2015 – Kölner Stadtanzeiger – Die Kölner Verwaltung muss neu planen
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